Sulmtaler Huhn

Genau wie die Altsteirer sind die Sulmtaler Nachfahren des alten Steirischen, durch Paduaner beeinflussten Landhuhns, wobei die Sulmtaler den durch Einkreuzung von Cochin, Dorkuing und Hudan entstandenen schweren Masthuhntypp dieses Schlages verkörpern.
Nachdem sie durch massive Einkreuzungen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in ihrem Bestand bedroht waren, sammelten engagierte Züchter ab etwa 1900 die letzten verstreuten Tiere und konnten so den Erhalt der Rasse gewährleisten.
Die vorzüglichen Nutzungseigenschaften dieses Huhnes wurde sehr bald von der Steiermärkischen Landesregierung anerkannt, die Verbreitung dieser Rasse, insbesondere in den Maisanbaugebieten des Landes, weitgehend empfohlen.
Wenn auch dieses Huhn vorerst seine Heimat in der Steiermark hatte, so blieb es aber nicht aus, dass sich bald auch in Deutschland Liebhaber für diese Rasse fanden. Ganz besonders nach dem Ersten Weltkrieg war festzustellen, dass es viele begeisterte Züchter gab, die sich dieser Rasse annahmen. 1958 legte der Heimatstandard ausschließlich die Weizenfarbe fest; Weiße wurden in der ehemaligen DDR standardisiert.
Text und Rassebild aus dem Buch "Der große Geflügelstandard in Farbe" W.Schwarz / A.Six, Verlag Oertel+Spörer
Abschlussbericht zur „Legeleistungserfassung“ unserer Sulmtaler Hühner im Jahr 2019/2020
am Wissenschaftlichen Geflügelhof (WGH) in Rommerskirchen.
Zfr. Detlef Schneider aus Gödenroth hat uns diesen Bericht über eine wissenschaftliche Untersuchung zur Legeleistung der Sulmtaler Hühner zur Verfügung gestellt:
Prolog
„Das Sulmtalerhuhn ist ein Tafelhuhn ersten Ranges, nebenbei auch ganz besonders guter Winterleger. …. Die Henne legt per Jahr im Durchschnitt 130 – 150 lichtrahmgelbe bis lichtkaffeebraune Eier, doch sind auch Durchschnittsleistungen von Geflügelhöfen bis 180 Eier pro Jahr und Henne beobachtet worden. Das Eigewicht schwankt zwischen 55 – 75 g und ist im Mittel über 62 g. … Die Hennen sind mit 5 ½ - 7 Monaten lege reif“.
Den vorgenannten Text schrieb der Erzüchter des Sulmtaler Huhnes Armin Arbeiter in seinem Buch „Handbuch der Nutzgeflügelzucht für Österreich und die Donauländer im Jahre 1914.
Heute, 106 Jahre später, ist unser Sulmtaler Huhn in Österreich und Deutschland weit verbreitet und eine große Zahl von Züchtern und Haltern schätzen es als ausgezeichnetes Zweinutzungshuhn. Doch welche Legeleistung und welches Eigewicht bringen die Hennen aus heutigen Zuchten, wo doch seit so langer Zeit fast ausschließlich auf Schönheitsmerkmale gezüchtet wird und beginnen die Hennen ausreichend früh mit dem legen?"
Der vollständige Bericht kann hier heruntergeladen werden: